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Der aus dem lateinischen Wort fundus (Bodengrund) abgeleitete Begriff Fundament bezeichnet im Bauwesen ein Teil der allgemeinen Gründung. Ein Fundament besteht, abhängig vom Einsatzzweck, aus unterschiedlichen Elementen wie beispielsweise Träger, Steinen, Platten oder Pfählen. Im modernen Bauwesen besteht ein Fundament in der Regel aus Stahlbeton.

Wofür wird ein Fundament benötigt?

Fundamente dienen der Befestigung von leichten oder empfindlichen Strukturen an einem massiven Träger. Um Ihre Funktion erfüllen zu können, müssen Fundamente steifer, schwerer und schwingungsfester ausgeführt sein als die darauf befestigten Elemente. Fundamente unterdrücken die Bewegung oder Verformung der aufgesetzten Struktur und bieten Sicherheit gegenüber Grundbruch. Fundamente gelten darüber hinaus als die Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Funktions- und Strukturbereichen.

Welche unterschiedlichen Arten Fundament gibt es?

Bei der Auswahl des geeigneten Fundaments im Haus- oder Straßenbau unterscheidet man zwischen zumeist drei Fundament-Arten. Neben dem Streifenfundament und dem Plattenfundament wird häufig auch das Punktfundament eingesetzt. Egal welches Fundament schlussendlich verbaut wird, der Zweck ist immer der gleiche. Ein Fundament soll das Gewicht von Mauern oder Bauteilen gleichmäßig auf den Untergrund verteilen. Somit bestimmt die Bodenbeschaffenheit auch die Anforderungen an das Fundament. Je weicher und nachgiebiger der Untergrund ist, desto höhere Anforderungen werden an das Fundament gestellt. Grundlegend für jedes Fundament ist dabei eine frostsichere Ausführung. In Mitteleuropa bedeutet das eine Mindesttiefe von 80 Zentimetern.


Was ist ein Streifenfundament?

Das Streifenfundament ist unter den Fundamenten der absolute Klassiker. Das Streifenfundament wird entlang dem Grundriss eines Hauses und entlang dem Verlauf der später auf ihm ruhenden tragenden Mauern errichtet. Abhängig vom Untergrund wird beim Streifenfundament die Menge der Stahlbewehrung gewählt. Ein Streifenfundament wird immer anhand von statischen Berechnungen konzipiert. In der Vergangenheit wurde direkt auf dem Streifenfundament gemauert. Heute geht man hier funktioneller vor, in dem das Streifenfundament mit wärmedämmenden und feuchtigkeitssperrenden Bodenplatten versehen und erst darauf das eigentliche Mauerwerk errichtet wird. Diese Bodenplatten sind vergleichsweise dünn, nur in geringem Maße stahlbewehrt und nichttragend.


Und was bedeutet Plattenfundament?

Das Plattenfundament hingegen kann als durchgehend tragende Ebene verstanden werden. Das Plattenfundament deckt gleichzeitig alle statischen Anforderungen an die Gründung ab und übernimmt die dämmende, feuchtigkeitssperrende Funktion einer Bodenplatte. Die Dicke des Plattenfundaments wird durch den Untergrund und dem Volumen der zu tragenden Lasten bestimmt. Das Plattenfundament ist wesentlich schneller und damit günstiger zu errichten als ein Streifenfundament, was die Nachteile wie höhere Kosten für die Stahlbewehrung und Betonmenge vollständig aufwiegt. Bei nichtunterkellerten Bauobjekten, die mit einem Plattenfundament versehen werden sollen, ist allerdings eine ausreichend tiefe Gründung sowie unter Umständen das Einbringen einer Frostschürze zu beachten. Als Frostschürze wird im Bauwesen ein schmales Streifenfundament bezeichnet, das allerdings ohne Stahlbewehrung ausgeführt wird.

Wann werden Punktfundamente eingesetzt?

Wenn Streifenfundamente eingesetzt werden, müssen punktuelle, hohe Lasten (beispielsweise Kamine oder tragende Säulen) zusätzlich mit einem Punktfundament unterstützt werden. Punktfundamente sorgen dafür, dass es an den betreffenden Stellen zu keiner statischen Überlastung des Unterbaus kommt. Hinsichtlich der Konstruktionsweise entspricht das Punktfundament dem Streifenfundament, mit dem Unterschied, dass das Punktfundament zumeist in quadratischer Form auf einem kleinen Gebiet ausgeführt wird.
Auch zur Verankerung von Torpfosten, Absperrpollern oder Zaunpfählen wird das Punktfundament eingesetzt.


Wie beeinflusst Kies das Fundament?

Kies und der Bau eines Fundaments gehören eng zusammen. Je nach Aufbau des Fundamentes kommen unterschiedliche Körnungen des Kies zum Einsatz. Was aber bei jedem Fundament ein echtes Plus bedeutet, ist eine Kiesschicht unter dem eigentlichen Fundament. Diese Schicht aus Kies unterstützt die Frostsicherheit des Fundamentes wesentlich! Die Kiesschicht lässt Wasser, was sich sonst unterhalb des Fundaments ansammeln könnte, konstant ablaufen. Selbst wenn sich noch etwas Wasser unter dem Fundament ansammeln würde – durch die Hohlräume in der Kiesschicht ist genug Expansionsvolumen vorhanden, um das Fundament zuverlässig vor Frostschäden zu bewahren. Ein weiterer Vorteil der Kiesschicht: Sie wirkt kapillarbrechend. Wasser, was ansonsten aus dem Erdreich ins Fundament ziehen würde, wird in der Kiesschicht gestoppt.


Welche Körnung hat Kies im Fundamentbau?

Natürlich ist die Körnung, also die Größe der einzelnen Kieselsteine, immer abhängig von der Art und dem Einsatzzweck des Fundaments. Daher dürfen die hier genannten Werte nur als grobe Richtlinie verstanden werden.
Für eine Kiesschicht unter einem Fundament wird im Allgemeinen eine Körnung von 16/32 mm empfohlen. Problemlos kann hier aber auch eine gröbere Körnung bis zu 45 mm eingesetzt werden. Anders sieht es bei den Zuschlägen im Beton aus. Hier wird eine Körnung von 0/16 oder 2/16 mm nötig.


Was ist eine Kernbohrung und wofür benötigt man diese in einem Fundament?

Soll ein vorhandenes Fundament mit Elementen erweitert werden, die im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen waren (beispielsweise Absperrpoller oder Zaunpfosten), muss das Fundament durch Kernbohrungen versehen werden. Anders als bei Vollbohrungen bleibt bei Kernbohrungen der Bohrkern innerhalb der Bohrkrone stehen. Das ermöglicht einen schnelleren Vortrieb und weniger Verschleiß am Werkzeug.

Für das Kernlochbohren in Beton werden spezielle Bohrer benötigt. Diese sind üblicherweise mit Industriediamanten besetzt, um den ausgehärteten Beton durchdringen zu können. Um bei tieferen Bohrung zum einen das abgetragene Material aus dem Bohrspalt transportieren zu können und zum anderen die Bohrkrone zu kühlen, wird für das Kernlochbohren in Beton fast immer mit Wasser gespült. Das Kernlochbohren ist vergleichsweise leise und vibrationsfrei. Während in Bestandsbauten kleinere Kernbohrungen auch in Eigenleistung durchgeführt werden können, muss gerade bei Arbeiten am Fundament eines Hauses ein Statiker hinzugezogen werden.


Warum wird fast immer Stahlbeton für ein Fundament verwendet?

Beton kann nur große Druckkräfte aufnehmen. Wenn Zugbelastungen auftreten, ist Beton schnell am Ende der Leistungsfähigkeit. Stahl hingegen hat komplett konträre Eigenschaften – und ist daher die perfekte Ergänzung. Durch das Ausrüsten von Beton mit Stahl, in Fachkreisen spricht man von Bewehrung, wird die Zugbelastungskapazität von Beton wesentlich erhöht. Die Kombination der beiden Materialien sorgt für ein Kräftegleichgewicht und erhöht die Haltbarkeit eines Fundamentes.

Damit Stahlbeton sein volles Potential entfalten kann, müssen sich mikroskopisch kleine Risse im Beton bilden. Daher ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stahl und Beton sowie der richtige Durchmesser der Stahlbewehrung ausschlaggebend für den perfekten Stahlbeton!
Damit die auftretenden Kräfte vom Beton besser auf den Stahl übertragen werden können, ist dieser gerippt. Die Rippen ermöglichen die perfekte Verzahnung von Stahl und Beton – und somit die gewünschte Kraftübertragung.

Der Stahl für das Betonfundament ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Wahlweise kann der Stahl in Stabform, als Matte oder als Bügel in den Beton eingebracht werden.


Was hat die Betondichte mit dem Fundament zu tun?

Je mehr Dichte ein Beton aufweist, desto höher ist die Druckfestigkeit. Die sogenannte Rohdichte eines Betons wird dabei durch die Wahl des Zuschlags – Bestandteile, die dem Beton hinzugefügt werden – bestimmt. Die gebräuchlichsten Zuschlagssorten sind dabei der Normalzuschlag, der Leichtzuschlag und der Schwerzuschlag.
Beim Normalzuschlag wird dem Frischbeton eine Gesteinskörnung aus Kies und Sand zugesetzt. Dieser Zuschlag stammt aus Flüssen oder Steinbrüchen. Mit einem Normalzuschlag erhält man eine Betondichte zwischen 2,0 und 2,6 Tonnen pro Kubikmeter. Leichtbeton hingegen erreicht eine Dichte von maximal 2,0 Tonnen pro Kubikmeter. Für Leichtbeton werden Lava, Bimssteine oder Blähtonkugeln als Zuschlag verwendet. Leichtbeton hat überzeugende Wärmedämmungseigenschaften und kann die Energiebilanz eines Hauses deutlich verbessern.

Wenn hoch belastete Fundamente erstellt werden sollen, kommt der extrem druckfeste Schwerbeton zum Einsatz. Seine Dichte liegt über 2,6 Tonnen pro Kubikmeter. Als Zuschlag für den Schwerbeton wird üblicherweise Schrott, Hochofenschlacke oder ähnlich schweres Material eingesetzt. Übrigens: Da Schwerbeton auch zum Bau von Tresorräumen verwendet wird, hat ihn die Umgangssprache auch als „Tresorbeton“ bezeichnet.

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Eine kleine (Erfolgs-) Geschichte des Betons
Strukturwandel

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