Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA - 4WP laden. Dieser Dienst schützt Websites vor Bots. Dieser Dienst sammelt und analysiert die Interaktionen eines Benutzers auf der Website und erstellt eine Punktzahl, die auf verdächtiges Benutzerverhalten hinweist.
Mehr Informationen
Viele deutsche Städte wurden nach dem Krieg mit einem klaren Fokus auf Automobilität aufgebaut. Mancherorts wurden sogar vom Krieg verschonte historische Gebäude geopfert, um breite Straßen und ausreichend Abstellflächen zu schaffen. Doch seit der Planung unserer Städte hat sich die Zahl der zugelassenen Autos mehr als verzwanzigfacht. Das stellt das Parkraummanagement der Zukunft vor große Herausforderungen.
Laut Kraftfahrt Bundesamt (KBA) waren im Januar 2021 circa 65 Millionen Kraftfahrzeuge in Deutschland zugelassen. Abzüglich Autoanhänger, Lkw und Baumaschinen betrug die Anzahl der Pkw rund 48 Millionen. Im Vergleich: 1955, als sich viele deutsche Städte noch in der Planungs- und Wiederaufbauphase befanden, waren es noch weniger als 2 Millionen zugelassene Pkw. In der Folge ist Parkraum zu einem knappen Gut geworden, nicht nur in den großen Städten. Daher ist es notwendig, diese Ressource so effizient wie möglich zu nutzen.
Der Sicherheitsaspekt spielt ebenfalls eine immer größere Rolle. Denn sowohl im fließenden als auch im ruhenden Verkehr passieren Unfälle. Laut einer Studie der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ereignen sich im knapp 11 Millionen Einwohner starken Bundesland pro Tag knapp fünf Unfälle im ruhenden Verkehr. Sie stehen entweder im direkten Zusammenhang mit der Sichtbehinderung durch ein abgestelltes Fahrzeug oder passieren unmittelbar während des Parkvorgangs. Diese Faktoren stellt das Parkraummanagement der Zukunft vor große Herausforderungen, denn der Bedarf an modernen und zeitgemäßen Abstellmöglichkeiten steigt weiter an.
Das Konzept des automatisierten Parkens ist keineswegs neu: Bereits 1937 wurde in Chicago das erste Paternosterparkhaus eröffnet. Hier zirkulierten Autos über Aufzüge so lange durch ein Umlaufsystem, bis sie an der richtigen Parkbox angelangt waren und dort abgestellt werden konnten.
In Wiesbaden entstand in den 1950er Jahren ein sogenanntes Auto-Silo, das auf ähnliche Weise funktionierte: Fahrzeuge wurden auf einem schienengeführten System abgestellt. Der Liftführer steuerte einen Greiferwagen, der das Fahrzeug in einen Lift zog. Anschließend wurde es zu einer der 114 Parkboxen transportiert und dort abgestellt.
Heute sind die sogenannten Parkregalsysteme weit verbreitet. Es existieren unterschiedliche Varianten, das Grundprinzip ist aber das gleiche: Fahrzeuge werden über eine Drehscheibe, einen Aufzug oder durch einen Kran auf freie Abstellplätze verteilt. Die sind horizontal und vertikal angeordnet, ähnlich einem Regalsystem. Hier haben sich zwei grundlegende Systeme etabliert:
Da der Bau von Infrastruktur für Fußgänger (Wege, Treppen, Personenaufzüge, Rampen, Manövrierflächen) innerhalb der Parkräume entfällt, lassen sich automatisierte Parkhäuser insgesamt effizienter planen, bauen und nutzen. Andere Planungshürden, wie Beleuchtung, Belüftung, Türöffnungsabstände oder Mindest-Raumhöhen, entfallen ebenfalls.
Durch die Automatisierung wird zudem die Unfallrate gesenkt. Da Menschen zum eigentlichen Parkhaus keinen Zutritt haben, sind die Fahrzeuge besser vor Diebstahl geschützt. Gleichzeitig entstehen weniger Lärm und Abgase, weil die Autos nicht mehr mit laufendem Motor zur Abstellfläche fahren müssen.
Die automatisierten Lösungen ersparen den Fahrern Zeit und Stress, etwa verursacht durch die Suche nach einem Parkplatz. Außerdem können Fahrzeuge viel effizienter beziehungsweise dichter gelagert werden, weil das Öffnen der Türen entfällt.
Da das Auto an einer zentralen Stelle abgegeben und wieder abgeholt wird, haben automatisierte Parkhäuser erhebliche Vorteile für Menschen mit Behinderung, denn sie stellen einen barrierefreien Verkehrsraum dar. Somit ist das Einrichten von Behindertenparkplätzen, die mehr Platz benötigen, nicht notwendig. Für Fahrer ist es zudem unerheblich, ob das Fahrzeug nah oder weiter entfernt abgestellt ist. Des Weiteren entfällt ein negativer psychologischer Effekt, denn viele Personen fühlen sich in dunklen Parkhäusern unwohl und nicht sicher.
Das Konzept des automatisierten Parkens lässt sich gut mit Wohnraum kombinieren. So gibt es bereits Hochhauskomplexe, die es durch automatisierte Prozesse möglich machen, das Fahrzeug bei Ankunft entweder auf einen allgemeinen Stellplatz oder auf den privaten Stellplatz vor der Wohneinheit abstellen zu lassen.
Durch Carsharing lassen sich ganze Fahrzeugflotten effizient und kostengünstig nutzen: Tagsüber sind die Autos als Geschäftsfahrzeuge im Einsatz, abends stehen sie Bewohnern zur privaten Nutzung zur Verfügung.
Der Bau von Parkhäusern birgt allgemein mehrere Herausforderungen. Der geringe Bodenaufbau macht die Installation standardisierter Verkehrsleitsysteme wie Schwellen, Poller oder Geländer schwierig. Hier bietet die flexible 3p-Technologie von Abes alternative Einbauvarianten mit einem Punktfundament oder einem Flansch zum Anschrauben. So ist kein tiefes Fundament zur Befestigung notwendig. Durch Sollbruchstellen wird der Austausch nach Beschädigung zudem weniger zeit- und kostenintensiv.
Eine weitere Herausforderung ist die Cyber-Sicherheit, denn ein Virus oder gar ein Hackerangriff auf ein automatisiertes Parkhaus hätte fatale Folgen. Das stellt wiederum besondere Ansprüche an die verwendete Technik und erfordert die Überwachung durch Spezialisten.
Aber auch die automatisierte Technik als solche ist eine mögliche Gefahrenquelle. Denn deren Ausfall kann weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen haben und ist mancherorts noch nicht vollständig ausgereift. 2001 kam es im ersten vollautomatisierten Parkhaus der Schweiz in Zürich zu technischen Problemen. Sie führten dazu, dass zum einen das Ein- und Ausparken der Fahrzeuge wesentlich länger als geplant dauerte. Zum anderen wurden manche Fahrzeuge gar nicht erst freigegeben und verweilten in der Parkbox. Aufgrund dieser Probleme wurde das Parkhaus bereits nach sechs Monaten außer Betrieb genommen und vier Jahre später aufgegeben.
Bei der Digitalisierung des Parkraums gibt es einige Konzepte, die in Parkhäusern und darüber hinaus angewandt oder miteinander kombiniert werden können. So sind Parkhäuser ein wesentlicher Bestandteil des Smart-City-Ansatzes:
Über eine Sendeplatte auf dem Boden wird der direkte Kontakt über eine Empfängerplatte am Unterboden des Autos hergestellt. Ein Navigationssystem gibt dem Fahrer Rückmeldung, ob er die richtige Position erreicht hat. So lassen sich elektrisch betriebene Fahrzeuge ohne physischen Kontakt aufladen.
Parkzeit wird dabei als Ladezeit nutzbar gemacht. Die Technologie wird bereits seit Jahren für Smartphones eingesetzt. Durch das Entfallen einer Ladestation mit Kabelverbindungen wird zudem Platz gespart, der sich in zusätzliche Parkflächen investieren lässt. Diese Technologie lässt sich auch sinnvoll in automatisierten Parkhäusern einsetzen.
Hochentwickelte Parkassistenten sind bereits in einigen Modellen großer Hersteller verfügbar. Die Technologie wird in Zukunft weiter ausgebaut und einer breiten Masse zur Verfügung stehen.
Per Knopfdruck auf den Schlüssel oder durch Befehl über eine App parkt das Auto selbstständig in die vorhergesehene Lücke ein. Dank Ultraschallsensoren und künstlicher Intelligenz ist das Auto in der Lage, den Platz und die Manövriermöglichkeiten in Echtzeit auszuwerten und so präzise einzuparken.
Parallel zum autonomen Fahren ist das eigenständige Parken mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) eines der zentralsten Themen für die heutige Automobilindustrie. Das Fahrzeug wird auf einer bestimmten Fläche abgestellt, der sogenannten „Drop-Off“-Zone. Die restlichen logistischen Schritte erfolgen automatisiert:
Über Sensoren stellt die KI des Parkhauses eine Verbindung zum Fahrersystem des Autos her und steuert es autonom zu seinem Abstellplatz, wo es für die Dauer der Parkzeit gelagert wird. Möchte der Besitzer sein Fahrzeug abholen, wird es über den gleichen Prozess wieder zu einer sogenannten „Pick-up“-Zone gebracht, wo der Fahrer wieder einsteigen kann.
An diesem Konzept arbeiten Unternehmen und Ministerien gemeinsam, ein Prototyp wird zurzeit in Düsseldorf getestet. Mit Hilfe von Sensoren werden freie Parkplätze ermittelt. Die Daten gelangen über eine Cloud zum Endgerät des Nutzers. In einer dedizierten App werden dem Fahrer dann die nächstgelegenen Parkplätze inklusive Wegbeschreibung angezeigt.
Das System kann mehrere Anfragen gleichzeitig erfassen und so koordinieren, dass mehrere Autos einen geeigneten Parkplatz in der Nähe finden, ohne sich im Weg zu stehen. Die App könnte auch mit den Daten des Parkleitsystems der Stadt verknüpft werden, sodass Autofahrern bereits der bestmögliche Parkplatz angezeigt wird, bevor er überhaupt in ein Parkhaus einfährt.
Quellen:
KBA-Pressemitteilung Fahrzeugbestand 2021:
https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/Fahrzeugbestand/fahrzeugbestand_node.html
Gabriele Böing: Vollautomatische Parkhäuser
https://autorin-gabriele-boeing.de/2020/09/29/vollautomatische-parkhaeuser-parkchauffeur-mit-tresorgarantie/
Parken 2020 – mit innovativen Ideen in die Zukunft
https://park-here.eu/parken-2020-mit-innovativen-ideen-in-die-zukunft/
KEA-BW: Hinweispapier Ruhender Verkehr
https://www.kea-bw.de/fileadmin/user_upload/Nachhaltige_Mobilitaet/Wissensportal/201023_VM_Ruhender_Verkehr_DinA4_finale_Version.pdf
Planet Wissen: Wiederaufbau der deutschen Städte
https://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/nachkriegszeit/wiederaufbau-106.html
blog.se.com: Wie vollautomatische Parksysteme das urbane Leben verändern:
https://blog.se.com/de/gebaeudemanagement/2017/08/09/automatische-parksysteme/
Bosch: Automated Valet Parking:
https://www.bosch-mobility-solutions.com/de/loesungen/parken/automated-valet-parking/
OpenPR: Das Parkhaus der Zukunft:
https://www.openpr.de/news/282307/Das-Parkhaus-der-Zukunft-Neuste-Entwicklungen-in-der-Parkhaustechnik.html
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen: Die UN-Behindertenrechtskonvention. Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
https://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Downloads/DE/AS/PublikationenErklaerungen/Broschuere_UNKonvention_KK.pdf
Mobilfuchs: Poller im Straßenraum – bieten Sicherheit und können doch gefährlich sein.
https://www.mobilfuchs.net/poller/
Weiterführende Informationen:
https://www.vku.de/fileadmin/user_upload/Verbandsseite/Struktur/Hauptgeschaeftsstelle/Baden-Wuerttemberg/Publikationen/VKU-Broschu__re_Parkhaus_2025_ES_final.pdf
Bilder:
Bild 1: Adobe Stock © Sergey Bogomyako
Bild 2: Adobe Stock © Ralf Gosch
Bild 3: Adobe Stock © Pavel Losevsky
Bild 4: Adobe Stock © Thiradech
Bild 5: Adobe Stock © sveta
Bild 6: Adobe Stock © kadmy
Parc d’Activité Syrdall 48, rue Gabriel Lippmann L-6947 Niederanven FON +352.28 67 65 01 FAX +352.28 67 65 20 shop@abes-online.com
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen