Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA - 4WP laden. Dieser Dienst schützt Websites vor Bots. Dieser Dienst sammelt und analysiert die Interaktionen eines Benutzers auf der Website und erstellt eine Punktzahl, die auf verdächtiges Benutzerverhalten hinweist.
Mehr Informationen
Flächenmangel, Wohnungsnot, fortlaufende Nachverdichtung: Die Städte von heute müssen bei immer knapperem Platzangebot viele Ansprüche und Bedürfnisse befriedigen. Vielfältige Quartiere sind gefragt, Mixed-Use-Immobilien vereinen verschiedene Funktionen in einem Gebäude – sind das die Lösungen für die Zukunft der Stadtentwicklung?
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wie lässt sich in wachsenden Städten mit knapp bemessenem Platzangebot neuer Wohnraum realisieren? Mit innovativen und kreativen Ansätzen, wie ein Projekt aus München zeigt.
Im Rahmen des Wohnbauprogramms „Wohnen für alle“ am Dantebad sind insgesamt 100 Wohnungen auf vier Stockwerken entstanden – und zwar direkt über einem öffentlichen Parkplatz. Der Vorteil: Dank der Bauweise mit einer Betonrahmenkonstruktion konnten die Stellplätze erhalten werden. Teile des Parkplatzes sind somit „überdacht“, die in Holz-Modulbauweise ausgeführten Wohnungen – mit Gemeinschaftsräumen, Laubengängen und Freiflächen auf dem Dach – ruhen darüber auf einer Stahlbetondecke.
Das mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2018 ausgezeichnete Gebäude am Dantebad ist nur ein Beispiel für die Bemühungen der Städte, Wohnraum in einen bestehenden städtebaulichen Kontext zu integrieren.
Stadt- und Ortsteilzentren leben von einem vielfältigen und multifunktionalen Angebot. Im Idealfall liegen Einzelhandel, Dienstleistungsbetriebe, Wohnraum und Einrichtungen für die alltägliche Versorgung beieinander. Das macht die Quartiere attraktiver und nachhaltiger, weil sie zur „Stadt der kurzen Wege“ beitragen.
Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat bereits 2017 aufgezeigt, welche Herausforderungen mit dem Ziel einer größeren Vielfalt verbunden sind:
Die BBSR-Studie benennt einige Faktoren, die in diesem Zusammenhang von Belang sind.
In vielen Städten lässt sich beispielsweise eine immer geringere Bedeutung des Einzelhandels vor allem in den Nebenlagen der Zentren nachvollziehen. Eine Aufgabe sollte deshalb darin bestehen, die Nahversorgung zu sichern.
Wohnen gilt als stabilisierender Faktor. Auch wenn das Beispiel aus München beweist, dass neuer Wohnraum selbst in verdichteten Quartieren integriert werden kann, bleibt dies eine komplexe Aufgabe. Hier sind einige Fragen zu klären, etwa:
Nichtsdestotrotz birgt der Mixed-Use-Ansatz viele Potenziale. Er bietet beispielsweise die Möglichkeit, dem Handwerk (in Form von Kleinstbetrieben) wieder einen Platz in den Ortszentren zu geben. Touristische Angebote können – zumindest auf der Quartiersebene – neben sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Einrichtungen bestehen und die insgesamt verbessern.
Die BBSR-Studie stellt anhand von Fallstudien mehrere Ansätze vor, mit denen Städte die Nutzungsmischung umsetzen können. Der wesentliche Unterschied besteht dabei in der Größenordnung der Projekte:
Neben den hier genannten Ansätzen lassen sich weitere Formen von Mixed-Use im städtischen Kontext unterscheiden. Sie richten sich etwa nach der Ausrichtung der baulichen Maßnahmen oder der Ausdehnung, die ein solches Projekt annehmen soll.
Mixed-Use soll dem Problem der zunehmenden „Entmischung“ entgegenwirken, das dazu führt, dass unterschiedliche städtische Funktionen räumlich voneinander getrennt werden: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeitgestaltung – alles findet in anderen Stellen innerhalb der Stadt statt, so dass oft weite Wege zwischen zwei Tätigkeiten notwendig werden.
Das Ziel sind attraktivere Lebensbedingungen, etwa durch eine bessere Nahversorgung oder die Nähe von Arbeits- und Wohnraum. Das gilt für wachsende Städte genauso wie für schrumpfende Städte.
Grundsätzlich sind den Städten die Mittel bekannt, mit denen sich urbane Vielfalt in Zentren und Nebenlagen realisieren ließe:
Der Gebäudebestand muss dazu aufgewertet und öffentliche Räume für verschiedene Zwecke eingerichtet werden. Immobilien, die das Stadtbild prägen, lassen sich dazu umnutzen. Wo bereits ein vielfältiges funktionales Angebot besteht, sollte es gesichert oder gegebenenfalls angepasst werden. Bei Neubauprojekten sind unterschiedliche Nutzungsprofile von Anfang an einzuplanen.
In der Praxis fehlt es jedoch häufig an Klarheit, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) und der Bergischen Universität Wuppertal von Mixed-Use-Fallstudien in Nordrhein-Westfalen erklärt. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Der Endbericht von difu und Universität Wuppertal beinhaltet deshalb den Vorschlag, die Nutzungsmischung sowohl auf der gesamtstädtischen als auch auf der Quartiersebene zu betrachten. Das entspricht eher den tatsächlichen Gegebenheiten: Quartiere mit hoher sozialer und funktionaler Diversität sind eher die Ausnahme als die Regel.
Eine nachhaltige Entwicklung könne daher auch auf anderen Wegen erreicht werden. Etwa, indem diese im Kontext der gesamten Stadt betrachtet würde und Quartiere darin spezifische Rollen übernehmen. Maßnahmen könnten sich so auf Bereiche konzentrieren, in denen wirklich Handlungsbedarf besteht.
Quellen:
Polis-Magazin: Urbane Transformation trifft Minimalismus: Parkhäuser in Mehrfamilienhäuser umwandeln
https://polis-magazin.com/2019/02/urbane-transformation-trifft-minimalismus-parkhaeuser-in-mehrfamilienhaeuser-umwandeln/
Guiding Architects: Ausgezeichnet! Schnell, innovativ, attraktiv – „Wohnen für alle“ am Dantebad in München
https://www.guiding-architects.net/de/ausgezeichnet-wohnen-fuer-alle-muenchen/
Catella: Urbane Quartiere und Mixed-Use-Immobilien – Neue Elemente und Strategien der Immobilienentwicklung
https://www.catella.com/globalassets/global/mix-germany-corporate-finance/catella_studie_urbane-quartiere.pdf
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (difu)/Bergische Universität Wuppertal: Nutzungsmischung und soziale Vielfalt im Stadtquartier – Bestandsaufnahme, Beispiele, Steuerungsbedarf (Endbericht)
https://difu.de/sites/difu.de/files/archiv/projekte/2015_09_endbericht-nutzungsmischung-und-soziale-vielfalt.pdf
Urban Hub: Gemischt genutzte Gebäude: Nutzen Sie Ihre Gebäude optimal
https://www.urban-hub.com/de/buildings/gebaeude-mischnutzung-fuer-bunte-nachhaltige-staedte/
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): Nutzungsmischung und die Bewältigung von Nutzungskonflikten in Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren – Chancen und Hemmnisse
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/bbsr-online/2017/bbsr-online-23-2017-dl.pdf?__blob=publicationFile&v=1
weitere Informationen:
OMNITURM Frankfurt:
https://www.omniturm.de/de/home/
Hamburg HafenCity:
https://www.hafencity.com
https://www.hafencity.com/presse/mixed-use-ensemble-hafencity
Bilder:
Bild 1: Adobe Stock © hagenvontroja
Bild 2: Adobe Stock © Iakov Kalinin
Bild 3: Adobe Stock © ArTo
Bild 4: Adobe Stock © ArTo
Bild 5: Adobe Stock © S Amelie Walter
Bild 6: Adobe Stock © M. Johannsen
Parc d’Activité Syrdall 48, rue Gabriel Lippmann L-6947 Niederanven FON +352.28 67 65 01 FAX +352.28 67 65 20 shop@abes-online.com
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen