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Die deutsche Bevölkerung altert und stellt damit unter anderem die Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen: Wie kann der öffentliche Raum altersgerecht gestaltet werden, um älteren Menschen weiterhin Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen? Wie müssen zum Beispiel Parkanlagen und Grünflächen beschaffen sein, damit sie auch von Senioren noch uneingeschränkt genutzt werden können?
Die Kombination aus der kontinuierlich steigenden Lebenserwartung und einer zugleich sinkenden Geburtenrate lässt das Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung weiter ansteigen. Rund 24 Millionen Menschen sind aktuell älter als 60 Jahre. Das entspricht mehr als einem Viertel der Gesamtbevölkerung hierzulande – Tendenz steigend.
Diese demografische Entwicklung nimmt Einfluss auf viele Bereiche des Alltags. Neben wirtschaftlichen Aspekten wie dem Renteneintrittsalter oder der Altersvorsorge geht es auch darum, das Lebens- und Wohnumfeld altersgerecht zu gestalten. Insbesondere in den Städten kommt Grünflächen eine besondere Bedeutung zu. Denn sie sind weit mehr als öffentliche Naherholungsgebiete und übernehmen unter anderem als Begegnungsräume eine wichtige Funktion.
Ob Gärten, Parks oder Stadtwälder: Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Lebensqualität. Sie versorgen Städte mit frischer Luft und bringen Farbe in die sonst oft von Beton geprägte Umgebung. Einen besonders hohen Stellenwert haben solche „Stadtoasen“ für die Generation 60-Plus. Denn viele Senioren besuchen mehrmals wöchentlich oder sogar täglich die städtischen Parks.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche suchen in der naturnahen Umgebung schlichtweg Entspannung. Andere betätigen sich körperlich, um im hohen Alter noch fit zu bleiben. Hinzu kommt der soziale Aspekt, wie das Treffen von Freunden, Familie oder Bekannten. Durch ihre unterschiedlichen Funktionen bereichern Parks (nicht nur) das Leben älterer Menschen ungemein.
Der Alterungsprozess wirkt sich auf Kraft, Motorik und Sinneswahrnehmungen aus und bedeutet deshalb oft erhebliche Einschränkungen im Alltag älterer Menschen. Das gilt in den eigenen vier Wänden genauso wie im erweiterten Wohn- und Lebensumfeld. Ist der Zugang zum öffentlichen Raum nicht oder nur eingeschränkt möglich, führt das unter Umständen zu sozialer Isolation.
Eine altersgerechte Gestaltung von Grünflächen kann dazu beitragen, Senioren mehr Teilhabe und Lebensqualität zu ermöglichen. Daher sollten seniorengerechte Parkanlagen
Einer der wichtigsten Faktoren in der Planung von altersgerechten Parkanlagen lautet Barrierefreiheit. Viele ältere Menschen sind zudem auf eine Gehhilfe wie einen Rollator angewiesen. Flache Wege stellen damit zwar keine große Hürde dar – Treppen sind hingegen kaum zu überwinden. Bei der Gestaltung neuer Parks sollten Treppen daher möglichst vermieden, beziehungsweise um alternative, stufenlose Wege ergänzt werden.
Sind zum Beispiel einzelne oder nur wenige Stufen vorhanden, lassen sich diese etwa durch die Installation einer Rampe nachträglich barrierefrei umgestalten. Bei langen, steilen Treppen sind Rampen hingegen oft keine zweckdienliche Lösung mehr. In diesem Fall sollte zumindest ein Geländer zur Verfügung stehen, um jenen Personen, die es aus eigener Kraft schaffen, die Treppe zu überqueren, einen möglichst sicheren Auf- und Abstieg zu ermöglichen.
Parks sind für alle da. Doch viele Parkmöbel sind nur bedingt für ältere Menschen geeignet. Dabei ist es gerade für ältere Menschen wichtig, bei Bedarf eine altersgerechte Verweilmöglichkeit vorzufinden. Denn zu einem Spaziergang im Park gehören auch Pausen zum Erholen – ganz egal, ob die Füße ermüden und schmerzen, eine Auszeit im kühlenden Schatten gewünscht ist, eine kleine Stärkung benötigt wird oder man einfach nur durchatmen und das umliegende Grün genießen will.
Doch Stadtmobiliar ist häufig nicht auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten und betrifft nicht allein den Sitzkomfort. Altersgerechte Parkbänke können nicht nur in diesem Punkt überzeugen, sondern erleichtern außerdem das Hinsetzen und Aufstehen. Spezielle Seniorenmöbel helfen durch ihr Design dabei, altersbedingte Nutzungsprobleme zu vermeiden. So zeichnen sich Parkbänke mit seniorengerechtem Design beispielsweise durch folgende Kriterien aus:
Nachlassende Gedächtnisleistungen und ein schlechterer Orientierungssinn machen es mit fortschreitendem Alter schwieriger, sich selbst in einem eigentlich vertrauten Umfeld zurechtzufinden. Ausflüge ins Freie sind unter diesen Umständen leicht von einem Gefühl der Unsicherheit begleitet, das den Aufenthalt im Grünen deutlich schmälert.
Insbesondere in großflächigen Parks sind Wegweiser wie Schilder und Parkpläne (idealerweise inklusive der umliegenden Straßen) daher nach wie vor wichtige Orientierungshilfen.
Ebenso hilfreich für die Orientierung ist eine ausreichend helle Parkbeleuchtung. Das Zusammenspiel verschiedener Lichtquellen – von Laternen bis zu Leuchtpollern – hilft nicht nur dabei, die Umgebung besser einordnen zu können. Es gewährleistet außerdem die Sicherheit, weil potenzielle Hindernisse auf Wegen und Plätzen frühzeitig erkannt werden. Im Idealfall erhalten auch die Wegweiser eine eigene Beleuchtung.
Kaum etwas ist unangenehmer, als plötzlich Harndrang zu verspüren, aber keine Toilette in der Nähe zu wissen – insbesondere, wenn der Weg nach Hause lang ist. Noch ärgerlicher ist es, wenn zwar sanitäre Anlagen vorhanden sind, diese aber nicht gefunden werden oder nicht barrierefrei zugänglich beziehungsweise nutzbar sind. Daher sollten öffentliche Parktoiletten:
Quellen:
Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e.V.: Mitmachen – besser Mitgestalten: Alter im öffentlichen Raum
https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/vam/2016/dokumentationen/f-4482-16/vortrag_zander.pdf
Seniorenbeirat Lüdinghausen: Ideen zur verbesserten Nutzung städtischer Räume
https://www.seniorenbeirat-lh.de/wp-content/uploads/2015/03/2015-02-25-Ideen-zur-verbesserten-Nutzung-st%C3%A4dtischer-R%C3%A4ume.pdf
Universität Bonn, Stadt- und Regionalforschung: „Design für Alle“ – zur Bedeutung einer barrierefreien Gestaltung öffentlicher Räume in der Stadtplanung
http://www.wiegandt-stadtforschung.de/fileadmin/bilder/Lehre/Masterarbeiten/Design_fuer_Alle_22_-_Julia_Fuchs.pdf
Stadt Moers: Die seniorengerechte Stadt – Lebensqualität und die Gestaltung von Lebensräumen in der Stadt
https://www.moers.de/C125722E0057ACF2/files/seniorengerechtestadt.pdf/$file/seniorengerechtestadt.pdf
Bilder:
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