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Mit dem Fahrrad in die Stadt – und ohne wieder zurück? Fahrraddiebstähle im öffentlichen Raum sind nach wie vor ein großes Problem. Das gilt umso mehr, weil neue Fahrräder heute oft kostspielige Fortbewegungsmittel sind. Diebstahlprävention ist deshalb umso wichtiger.
Fast 155.000 Fälle von Fahrraddiebstahl hat die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2020 erfasst. Trotz dieser enorm hohen Zahl ist das ein kleiner Lichtblick: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der gestohlenen Fahrräder nämlich gesunken.
Für die Besitzer ist dies letztendlich aber ein schwacher Trost, zumal Fahrräder heutzutage eine immer kostspieligere Angelegenheit werden. Besonders Modelle mit Elektroantrieb liegen preislich schnell im vierstelligen Bereich, je nach Hersteller und Ausstattung sind den Kosten keine Grenzen gesetzt. Während die Diebstähle insgesamt zurückgehen, steigt der finanzielle Schaden.
Am höchsten ist das Risiko nach wie vor in den deutschen Großstädten. Allein in Berlin verzeichnete die Polizei knapp 27.600 Diebstähle, es folgen Hamburg mit rund 14.600 und Leipzig mit mehr als 9.000 Fällen.
Auch im Ländervergleich liegen die Stadtstaaten mit Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohnern (die sogenannte Häufigkeitszahl) deutlich über dem Durchschnitt. Der liegt bundesweit bei 314 Fällen. In Berlin liegt die Häufigkeitszahl bei 752, in Hamburg bei 789 und in Bremen sogar bei 876.
In allen Bundesländern – mit Ausnahme von Hamburg – ist dieser Wert im Vergleich zu 2019 aber gesunken, in manchen der Länder sogar ganz erheblich. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sich der wirtschaftliche Schaden weiterhin auf einem hohen Niveau bewegt.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verursachte der Diebstahl von rund 145.000 versicherten Fahrrädern im Jahr 2020 eine Schadenssumme von insgesamt 110 Millionen Euro – obwohl rund 5.000 versicherte Räder weniger gestohlen wurden. Der Verband geht nicht zuletzt wegen des anhaltenden E Bike-Booms davon aus, dass die Schadenssumme deshalb weiter steigen wird.
In Anbetracht der niedrigen Aufklärungsquoten liegt es definitiv im Eigeninteresse der Fahrradeigentümer, sich ausreichend mit dem Thema Sicherheit zu befassen. „Umfassend“ bedeutet in diesem Zusammenhang: über die Verwendung eines Fahrradschlosses hinaus. Denn je nach Qualität des Schlosses ist das Entwenden für die Diebe keine sonderliche Herausforderung. Hinzu kommt, dass sich etwa bei E-Bikes schon teure Einzelteile wie die Akkus als Diebesgut lohnen – der Diebstahl des ganzen Fahrrads ist also gar nicht notwendig.
Radfahrer sollten daher jede Möglichkeit ausschöpfen, um ihr Rad gegen Diebstahl abzusichern. Eine Garantie gibt es dann zwar immer noch nicht. Allerdings senken die verfügbaren Präventionsmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass das Fahrrad einer Straftat zum Opfer fällt. Möglichkeiten für einen verbesserten Schutz stehen jedenfalls in großer Zahl zur Verfügung.
Abstellplätze |
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Abschließen |
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Schlösser |
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Identifikation & Dokumentation |
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Mit den angeführten Maßnahmen sind die Möglichkeiten für Radfahrer noch keineswegs ausgeschöpft. Das gilt vor allem im Hinblick auf Einzelteile wie Sattel oder Laufräder, die ebenfalls häufig gestohlen werden. Zusätzliche Schlösser sind deswegen gerade bei hochwertigen Fahrrädern eine gute Option.
Schnellspanner sind beim Lösen und Befestigen von einzelnen Teilen zwar praktisch, stellen für Diebe aber keine Herausforderung dar. Lösbare Komponenten werden deshalb am besten mit Schrauben (Inbus-, Torx- oder Sechskantschrauben) gesichert. Im Handel sind sogar spezielle Sicherungsmuttern mit Codierung oder Sicherungseinsätzen erhältlich.
Besitzer von E-Bikes sollten die Akkus genauso zusätzlich sichern – oder sie während des Parkens gleich ganz vom Fahrrad entfernen. Als kostspielige Ersatzteile sind die Akkus durchaus begehrt und ohne ausreichende Sicherung die sprichwörtliche leichte Beute.
Auch wenn der Diebstahlschutz letztendlich in der Eigenverantwortung der Radfahrer liegt, können Städte und Gemeinden bessere Grundlagen für eine wirksame Prävention schaffen. Immerhin zeichnet sich eine fahrradfreundliche Kommune nicht nur durch komfortable Radwege aus – sie stellt im Idealfall eine umfassende Infrastruktur bereit, die auch in puncto Diebstahl für mehr Sicherheit sorgt.
Ein zentrales Mittel hierfür sind Abstellanlagen. Sie sind überall dort sinnvoll, wo Radfahrer in großer Zahl hinwollen: Bahnhöfe, Schulen, Freizeiteinrichtungen oder Einkaufszentren zählen zu den klassischen Zielpunkten. In den Städten verteilt sich das Fahrradparken außerdem auf Haltestellen des ÖPNV oder auf die Innenstädte.
Städten und Gemeinden stehen verschiedene Arten von Abstellanlagen für die Diebstahlverhütung im öffentlichen Raum zur Verfügung. Somit können Lösungen gefunden werden, die zu den baulichen Gegebenheiten (etwa dem Platzangebot) und/oder dem Stellplatzbedarf passen:
Mit Abstellanlagen für Fahrräder im öffentlichen Raum sind allerdings unterschiedliche Anforderungen verbunden. Es geht um die Fragen, welche Anlage wo am besten geeignet ist, wie wirtschaftlich sie für die Kommune ist und ob sie den Bedürfnissen der Radfahrer entsprechen kann.
Das Regensburger Stadtplanungsamt hat 2020 eine Art Leitfaden zum Thema Abstellanlagen für Architekten und Bauherren herausgegeben. Dieser umfasst unter anderem eine Übersicht darüber, wo sich die einzelnen Anlagentypen am besten einsetzen lassen.
Berücksichtigt wurden dabei unter anderem verschiedene Lösungen für Freiflächen und Tiefgaragen. Die Möglichkeiten reichen von einfachen Anlehnbügeln ohne weitere Absicherungsmaßnahmen über Einzelboxen bis hin zu separaten Räumen in Tiefgaragen.
Für den kommunalen Haushalt stellt sich außerdem die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Wichtig sind dabei zwei Faktoren:
In beiden Fällen geht es um Ressourcen, die in den Städten üblicherweise knapp sind – verfügbarer Platz und die finanziellen Mittel für Bau und Unterhalt einer Abstellanlage. Ob eine solche realisierbar ist und welcher Typ in Frage kommt, muss daher im Einzelfall entschieden werden. Erschwert wird eine Entscheidung dadurch, dass es zahlreiche Kriterien gibt, die die Qualität einer Abstellanlage beeinflussen können.
Was macht eine gute Abstellanlage für Fahrräder aus? Der Diebstahlschutz ist in dieser Frage letztlich nur einer von mehreren Faktoren, die für Radfahrer eine Rolle spielen. Wichtig sind außerdem die Zugänglichkeit, der Bedienkomfort, der Schutz vor Witterung und Vandalismus sowie die Berücksichtigung von Lastenrädern und anderen Fahrradtypen (zum Beispiel E-Bikes).
Im Idealfall kann eine Abstellanlage alle Ansprüche erfüllen, in der Praxis wird das aus Platz- und Kostengründen nur bedingt möglich sein. Um einen ausreichenden Diebstahlschutz auch mit einfachen Mitteln bieten zu können, kommt es deshalb vor allem auf eine solide Befestigung der Anlagen und eine Konstruktion an, die ein sicheres Anschließen der Fahrräder gestattet. Für die Diebstahlprävention sollten das auf jeden Fall die Mindeststandards sein.
Quellen:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC): Positionspapier „Prävention des Fahrraddiebstahls“.
https://www.adfc-nrw.de/uploads/media/Positionspapier_Fahrraddiebstahl_1_.pdf
Bundeskriminalamt: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 – Tabellen (Räumliche Gliederung).
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2020/PKSTabellen/R%C3%A4umlicheGliederung/tabellenraum_node.html
Bundeskriminalamt: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 – Tabellen (Räumliche Gliederung).
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2019/PKSTabellen/R%C3%A4umlicheGliederung/tabellenraum_node.html
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): Fahrraddiebstahl leicht rückläufig – Schadendurchschnitt erreicht Rekordwert.
https://www.gdv.de/de/themen/news/fahrraddiebstahl-leicht-ruecklaeufig—schadendurchschnitt-erreicht-rekordwert-67496
VdS Schadenverhütung: VdS-Richtlinien für mechanische Sicherungseinrichtungen VdS 2597 – Zweiradschlösser. Anforderungen und Prüfmethoden.
https://shop.vds.de/de/download/e7083962904d1781d455c34bb963d597/
Stadt Regensburg – Stadtplanungsamt: Fahrradabstellanlagen – eine Information für Bauherren und Architekten.
https://www.regensburg.de/fm/121/broschuere-fahrradabstellanlagen-c-stadt-regensburg.pdf
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