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Mehr InformationenDie grüne Stadt ist die Stadt von morgen. Und das aus gutem Grund: Hohe Schadstoffkonzentrationen, niedrige Luftfeuchtigkeiten sowie extreme Temperaturen sind kennzeichnend für zahlreiche Wohngebiete der globalisierten Welt. Doch das außergewöhnliche Klima wird zur Belastung für die dort lebende Bevölkerung. Die Stadtbegrünung gewinnt dadurch an Bedeutung: Pflanzen tragen zu einem verbesserten Stadtklima bei, weshalb Begrünungsmaßnahmen oberste Priorität bei der Stadtplanung genießen sollten. Doch wo Freiflächen und Budget immer weniger werden, wird dies immer mehr zum Problem. Wir verraten Ihnen, mit welchen Maßnahmen das Konzept „Grüne Stadt“ dennoch sein volles Potenzial entfalten kann.
Von nachhaltigen oder grünen Städten hört und liest man immer wieder: Mal geht es dabei um Gegenden mit besonders vielen Grünflächen, mal um besonders innovative Projekte zur Stadtbegrünung, mal um Nachhaltigkeit und Energieverbrauch im Allgemeinen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Ausdruck grüne Stadt? Was versteht man unter diesem Begriff?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie es zunächst vielleicht scheint: Aktuell gibt es keine einheitliche Definition für diesen Ausdruck. In diesem Artikel bezeichnen wir mit „grüne Stadt“ daher solche Städte, die der Begrünung verfügbarer Flächen erhebliche Bedeutung beimessen. Städte, die Bepflanzungsmaßnahmen überall dort umsetzten, wo sich Platz dafür bietet – sei es in Parks, auf Dächern, leerstehenden Grundstücken oder auch in Form von Straßenbäumen. Und das alles nicht aus rein optischen Gründen.
Die Hauptgründe für eine konsequent umgesetzte Stadtbegrünung sind auf anderen Gebieten zu suchen: Einerseits verbessert sich dadurch das Stadtklima, was sich positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirkt. Niedrigere Durchschnittstemperaturen und eine deutlich bessere Luftqualität werden erreicht und nicht zu verachten ist auch die positive Auswirkung auf die Lebensqualität der Bevölkerung: Von der Freizeit im Grünen bis zum urbanen Gärtnern – Grünflächen bieten Erholung für jedermann. Andererseits tragen Städte mithilfe von Begrünungsmaßnahmen zum Umweltschutz bei: Schadstoffe werden von den Pflanzen aus der Luft gefiltert, Bäume und Sträucher bieten neuen Lebensraum für diverse Tierarten, Gärten liefern Lebensmittel, die keine langen Transportwege hinter sich haben.
Grüne Städte sind zukünftig also ein Muss für die öffentliche Verwaltung: Zahlreiche Studien haben bereits bewiesen, dass Pflanzen die Schadstoffkonzentration minimieren und insgesamt zu einer besseren Luft in den Städten beitragen. Fest steht: Wer die Lebensqualität der Bevölkerung fördern und schädliche Gesundheits und Umweltauswirkungen minimieren will, muss das Stadtklima verbessern und die Stadt durch grünere Flächen attraktiver und lebenswerter gestalten.
Ob Singapur, Kapstadt oder Kopenhagen: Weltweit haben zahlreiche Metropolen das Potenzial grüner Städte längst erkannt. Frei verfügbarer Platz ist in diesen Metropolen Mangelware – und dennoch schaffen die öffentlichen Verwaltungen es, die wenigen nutzbaren Flächen sinnvoll zu gestalten: Auf neuen Gebäuden werden Dachgärten installiert. Beete, Sträucher, Blumen und sogar Bäume sind auf und an Hochhäusern zu finden. Brachflächen werden zu Parks umfunktioniert, urbane Gartenflächen geschaffen. Europäische Städte hinken global gesehen in diesen Bereichen noch etwas hinterher – doch die zunehmende Bedeutung grüner Städte ist auch hierzulande schon in Ansätzen erkennbar, was sich beispielsweise an Initiativen wie „Die Grüne Stadt“ zeigt.
Gerade die Begrünung von Dächern stellt in dicht besiedelten Gebieten eine interessante Maßnahme dar, um verfügbare Flächen bestmöglich zu nutzen – wohl auch ein Grund dafür, warum Förderungen oder gar Verpflichtungen zur Dachbegrünung schon oft in der öffentlichen Diskussion standen.
Warum bislang aber nur so selten darauf zurückgegriffen wird: Eine Dachbegrünung verursacht schon während der Bauphase enorme Kosten. Der Konstruktionsaufwand ist erheblich und auch die Pflege der Anlagen ist kostenintensiv. Es muss gewährleistet werden, dass durch die Begrünung keine Gefahr für die Bevölkerung entsteht – sei es durch hohe Windgeschwindigkeiten oder etwa durch eine beschädigte Bausubstanz. Doch zumindest der bürokratische Aufwand hält sich in Grenzen: Eine Dachbegrünung macht keine Genehmigungen notwendig.
Eine Alternative dazu stellen daher hängende oder vertikale Gärten dar – doch auch hier sind Planungs- und Pflegeaufwand enorm. Die aufwändigen Bewässerungssysteme müssen so robust gestaltet werden, dass sie selbst harte Winter unbeschadet überstehen. Diese hohen Kosten schrecken die meisten Investoren sowie die öffentliche Verwaltung momentan in den meisten Fällen wohl noch ab – doch beispielhafte Projekte werden in Zukunft vermutlich zu einer höheren Akzeptanz dieser Maßnahmen beitragen.
Dies ist gerade auch durch die positiven Auswirkungen auf die städtische Überwärmung zu erwarten. Im Winter schränkt eine Dach- oder Fassadenbegrünungen als netter Nebeneffekt den Wärmeverlust eines Gebäudes ein, im Sommer wirkt die zusätzliche Schicht isolierend und damit kühlend auf die Innenräume. Wärmedämmung lautet das Stichwort. Dies hat niedrigere Heizkosten sowie einen insgesamt verringerten Energieverbrauch zur Folge – und das über Jahre. Eine Dachbegrünung rechnet sich laut der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) meist schon nach rund 10 bis 30 Jahren.
Weitere Informationen zur Dachbegrünung stellt beispielsweise der Deutscher Dachgärtner Verband zur Verfügung: Auf der Website werden die Vorteile für Umwelt und Bauherren ausführlich dargestellt.
Bei der Auswahl der Pflanzen sollten sich die zuständigen Gärtner selbstredend auf stadtklimataugliche Bäume, Sträucher und Blumen beschränken. Nicht jedes Gewächs kann bei der hohen Schadstoffkonzentration und niedrigen Luftfeuchtigkeit in Städten gedeihen – und dabei ist es egal, ob man von Parks, Alleen oder Dächern spricht. Nur wenn die Pflanzen den extremen Bedingungen gewachsen sind, lohnt sich das Anpflanzen. Zudem benötigen einige Pflanzensorten extrem viel Pflege – dies sollte bei der Auswahl ebenfalls beachtet und auf wenig pflegeintensive Arten zurückgegriffen werden.
Gerade Straßenbäume müssen zahlreichen Belastungen standhalten können: Im Sommer kommt es durch die Aufheizung des Bodenbelags häufig zu hohen Temperaturen sowie Trockenheit. Direkt neben der Straße sind die Bäume einer noch höheren Schadstoffbelastung ausgesetzt als etwa in innerstädtischen Parks, der stark verdichtete Boden verhindert die Aufnahme von ausreichend Nährstoffen, was ein gutes Wachstum extrem schwierig macht.
Hier muss daher je nach Standort genau abgewogen werden, welche Arten eingesetzt werden können. Bewährt hat sich in vielen Fällen beispielsweise der säulenförmige Spitzahorn. Dieser ist frosthart, hitzeverträglich und kann auch bei Trockenheit in schattigen oder windigen Standorten gedeihen. Auch die amerikanische Stadtlinde, Purpurerlen oder Ginkgos weisen ähnliche Eigenschaften auf und sind daher in vielen Fällen für einen Anbau im städtischen Umfeld geeignet. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) stellt online eine ausführliche Straßenbaum-Liste zur Verfügung, in der man sich über verschiedene Baumsorten, deren Bedürfnisse und vor allem über die Eignung für einen Einsatz in der Stadt informieren kann.
Eine Möglichkeit, um auch die Bevölkerung in den Wandel zur grünen Stadt einzubinden, sind Urban Gardening und Urban Farming. Beide Bewegungen können erheblich zu grüneren Städten beitragen – und das ohne großen Mehraufwand für die Städte selbst. Ausgewiesene Freiflächen werden von den Anwohnern für gärtnerische Zwecke genutzt und dienen damit als Gemeinschaftsgarten auf städtischem Grund – die nebenbei auch noch zur Stadtverschönerung beitragen. Die freiwilligen Gärtner kümmern sich um die Bewässerung und Pflege der Pflanzen und können dadurch vom Obst- oder Gemüseanbau profitieren, sofern dieser Erzeugnisse abwirft. Die gewonnene Ernte hat keine langen Transportwege hinter sich und trägt dadurch zur Nachhaltigkeit in der Stadt bei. Viele Forscher sehen eine urbane Landwirtschaft als Notwendigkeit an, um den Nahrungsmittelbedarf der Stadtbevölkerung in Zukunft sicherstellen zu können.
Bei versiegelten Böden kann auf einen Anbau der Pflanzen in Pflanzkübeln, Reissäcken oder gar Tetra Paks ausgewichen werden, wie es beispielsweise in den Berliner Prinzessinnengärten der Fall ist. Die versiegelten Böden können so dennoch als Fläche für Gärtnerarbeiten dienen, zudem sind die Gärten dadurch mobil und können bei einer anderweitigen Nutzung der Fläche jederzeit umziehen.
Die Stadt muss vor der Ausweisung derartig nutzbarer Flächen aber ohnehin unbedingt das mittel- und langfristige Nutzungsrecht der so entstehenden Gärten abklären, um spätere Streitigkeiten mit der Bevölkerung zu vermeiden. Nur dann lässt sich ein Urban Gardening Projekt erfolgreich und zielführend umsetzen.
Dass grüne Städte aber nicht nur Vorteile mit sich bringen, wurde bereits im Abschnitt zu Dach- und Fassadenbegrünung kurz angeschnitten: Einerseits stellen die hohen Kosten für derartige Begrünungsvorhaben eine große Belastung dar. Nicht nur die Planung und Installation der Gärten muss bezahlt werden, auch Bewässerungs- und Pflegearbeiten müssen regelmäßig durchgeführt werden, um eine zielführende Umsetzung zu gewährleisten und Beschädigungen zu verhindern.
Auch lässt sich in einigen Städten schon seit längerer Zeit ein gewisser Hang zur Verwilderung feststellen, was sicherlich in erheblichem Maße dem Pflegeaufwand für Grünflächen geschuldet ist. Die notwendigen Personalkosten für die Instandhaltung dürfen nicht unterschätzt werden.
Doch auch bei Aktionen wie Urban Gardening ist auf einige Dinge zu achten. Beispielsweise müssen die neuen Gärten regelmäßig kontrolliert werden, um zu verhindern, dass sich unerwünschte Pflanzensorten unkontrolliert ausbreiten und nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen sind. Gerade Unkraut kann hier schnell zum Problem werden.
Geht man aber strukturiert an das Projekt heran, werden die Vorteile einer grünen Stadt auf lange Sicht sicherlich überwiegen.
Wer sich weiterführend über das Thema grüne Stadt informieren möchte, sei an dieser Stelle auf das online verfügbare Buch „Grün in der Stadt − Für eine lebenswerte Zukunft“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit verwiesen. Darin werden zahlreiche weitere Maßnahmen, Möglichkeiten und Herausforderungen beschrieben und erklärt.
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