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Mehr InformationenKaum ein Weg ist für Kinder und ihre Zukunft so wichtig wie der zur Schule. Gleichzeitig ist kaum ein Weg so gefährlich für Kinder: Am häufigsten sind Schulkinder auf ihrem Weg zur Schule oder nach Hause von Unfällen betroffen. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, sind bauliche Maßnahmen und der gezielte Einsatz von Stadtmobiliar ein zentraler Bestandteil der Schulwegplanung.
Die Einschulung ist für Kinder ein Meilenstein in ihrem Leben, weil er nicht zuletzt mehr Unabhängigkeit von den Eltern bedeutet. Den Schulweg allein zurückzulegen, ist in dieser Hinsicht eine wichtige Erfahrung. Umso dringlicher ist es, dass diese Wege so sicher wie möglich gestaltet werden. Denn die Unfallstatistiken des Statistischen Bundesamtes (Destatis) legen nahe, dass der Weg zur Schule für viele Kinder besonders gefährlich ist:
Am häufigsten verunglückten 6- bis 14-jährige Kinder im Straßenverkehr, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs waren (42 Prozent). Unfälle müssen diese Schulkinder außerdem häufig im Auto erleben (28 Prozent) oder wenn sie zu Fuß gehen (21 Prozent).
Schulwegpläne sind vor diesem Hintergrund ein wichtiges Mittel, um die Sicherheit für Kinder deutlich zu verbessern. Sie berücksichtigen das Umfeld einer Schule und weisen unter anderem sichere Querungsstellen und Gefahrenstellen aus. Darüber hinaus sind sie eine gute Grundlage, um planerische und gestalterische Maßnahmen für mehr Sicherheit zu ergreifen.
Diese Pläne sind ein elementarer Bestandteil der Schulwegsicherung. Sie sollen dazu beitragen, die Schulwege für Kinder und Jugendliche sicherer zu machen, und ihnen selbstständige Mobilität zu ermöglichen. Sowohl die Probleme als auch die Lösungsansätze variieren von Schule zu Schule. Das liegt nicht nur am jeweiligen baulichen und infrastrukturellen Umfeld, sondern zudem am Alter der Schüler. Denn mit zunehmendem Alter verändert sich die Mobilität, was sich etwa in einem höheren Radfahreranteil widerspiegelt.
Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt von Schulwegplänen für Grundschulen verstärkt auf Wegen für Fußgänger und richten sich vor allem an die Eltern von Erstklässlern. Bei Schulwegplänen für weiterführende Schulen steht das Radfahren mehr im Vordergrund, weil es für die betreffenden Altersklassen einen höheren Stellenwert in Sachen Mobilität hat.
Die Grundlage jedes Schulwegplans ist eine individuelle Bestandsaufnahme. Sie umfasst
Dadurch soll ein möglichst vollständiges Bild der bestehenden Situation und der erforderlichen Maßnahmen gewonnen werden. So werden beispielsweise alle Defizite dokumentiert. Alle diese Informationen fließen in einen Grundlagenplan ein, der dann der Entwicklung geeigneter Maßnahmen und deren spätere Umsetzung dient. Der Handlungsspielraum reicht hierbei von der Installation von Pollern und dem Aussprechen von Parkverboten über das Entfernen von Sichthindernissen bis zu baulichen Veränderungen.
Wenn es um Gefährdungen für Kinder auf ihrem Schulweg geht, stehen überhöhte Geschwindigkeiten von Fahrzeugen und rücksichtsloses Verhalten von erwachsenen Verkehrsteilnehmern an erster Stelle. Das bestätigt eine Umfrage des ADAC unter Eltern von Schulkindern aus dem Jahr 2023. Aus diesem Grund weist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. darauf hin, dass die verkehrstechnischen und baulichen Gegebenheiten entlang von Schulwegen oftmals nicht ausreichend für den Schutz von Kindern sind.
Um die gewünschten Verbesserungen der Sicherheit zu erreichen, empfiehlt der GDV verschiedene Grundregeln, an denen sich bauliche und verkehrsregelnde Maßnahmen orientieren sollten:
Beschilderungen nur als Sofortmaßnahme | Verkehrszeichen sind zwar an sich deutliche Hinweise auf überquerende Kinder, insgesamt wirken sich Beschilderungen ohne flankierende bauliche Maßnahmen nicht so stark auf die Sicherheit auf dem Schulweg aus. Das betrifft beispielsweise Herabsetzungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, die auf breiten, geraden Straßen in der Praxis kaum Auswirkungen zeigen. |
langsames Fahren nur mit baulichen Maßnahmen | Um tatsächlich niedrige Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen auf Schulwegen zu erreichen, empfiehlt der GDV straßenbauliche Elemente wie Aufpflasterungen, Temposchwellen und Versätze gezielt einzusetzen, nämlich: • flächenhaft für mehr Sicherheit in Tempo-30-Zonen in einem Schuleinzugsgebiet; • linienhaft zur Entschärfung von Gefährdungen auf Straßen, die an vielen Stellen zu Fuß oder mit dem Fahrrad überquert wird; • punktuell zur Absicherung von bestimmten, häufig genutzten Überquerungsstellen etwa unmittelbar vor der Schule. |
Sichtkontakt zwischen Kraftfahrern und Schulkindern schützt | Sichtkontakt ist ein großer Sicherheitsfaktor auf Verkehrs- und Erschließungsstraßen. Das gilt insbesondere an Querungsstellen. Bauliche Maßnahmen sollten deshalb darauf abzielen, Fahrbahnränder in solchen Bereichen von parkenden Fahrzeugen freizuhalten, damit überquerungswillige Schulkinder für den fließenden Verkehr besser erkennbar sind. |
leichteres Überqueren mit Inseln und Lichtsignalanlagen | Mittelinseln und Fußgängerfurten an Lichtsignalanlagen können laut GDV auch auf Straßen mit einem relativ hohen Geschwindigkeitsniveau dazu beitragen, die Sicherheit beim Überqueren zu erhöhen. |
Radwege helfen bei höherer Verkehrsbelastung | Wenn der Durchgangsverkehr in Spitzenstunden etwa 500 bis 1.000 Kraftfahrzeuge umfasst, wird die bauliche Trennungen der verschiedenen Verkehrsarten empfohlen. Ausreichend breite Gehwege und getrennte Radwege oder Radfahrstreifen verbessern den Schutz und das Sicherheitsempfinden der schwächeren Verkehrsteilnehmer deutlich – wie auch der Fahrrad-Monitor 2023 aufgezeigt hat. |
Eine wichtige Kategorie baulicher Maßnahmen, die für mehr Sicherheit an Schulwegen ergriffen werden können, sind Überquerungshilfen. Sie lassen sich je nach Gefährdungspotenzial, Verkehrsbedeutung der betreffenden Straße, Lage der Schule und finanziellem Aufwand anpassen.
Verkehrsinseln sind überall dort sinnvoll, wo die Fahrbahn ausreichend breit ist. Der Vorteil besteht darin, dass die Verkehrsströme getrennt sind: Querende Schulkinder müssen deshalb immer nur den
Verkehr aus einer Richtung beachten und können die Fahrstreifen nacheinander überqueren.
Geeignet sind Mittelinseln überall dort, wo es eine hohe Verkehrsbelastung, eine Bündelung von Überquerungen und nicht zu hohe Geschwindigkeiten gibt. Bei der Einrichtung muss darauf geachtet werden, dass weder die Beschilderung noch die Bepflanzung das Sichtfeld für und auf die Schulkinder einschränken. Unter Umständen sind zusätzliche Maßnahmen wie Absperrgitter oder Pflanzbeete empfehlenswert.
Um eine zusätzliche Geschwindigkeitsdämpfung zu erreichen, besteht die Möglichkeit, Mittelinseln mit Versätzen einzurichten. Das bedeutet, die Fahrbahn verläuft verschwenkt und erfordert Lenkbewegungen. Eine Fahrbahnaufweitung kann die Voraussetzungen für einen derartigen Einsatz von Mittelinseln schaffen. Die Abstände zwischen den Inseln sollten unbedingt so bemessen sein, dass die Schulkinder diese Querungshilfen auch wirklich annehmen.
Neben Lichtsignalanlagen und Zebrastreifen zählen Aufpflasterungen zu den wirkungsvollen baulichen Veränderungen für eine sichere Gestaltung von Schulwegen. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo Fahrzeuge in engen Straßenräumen mit hohen Geschwindigkeiten fahren und andere Maßnahmen (wie die ortsfeste Überwachung der Höchstgeschwindigkeit) nicht umsetzbar sind. Oft werden sie auch eingesetzt, wenn Appelle und Beschilderungen keine Wirkung zeigen.
Aufpflasterungen auf Verkehrsstraßen erfordern eine Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sowie das Aufstellen des Zeichens 112 StVO (unebene Fahrbahn), um auf die Maßnahmen hinzuweisen.
Brems- oder Temposchwellen sind eine mögliche Alternative zur Aufpflasterung. Bei den kurzen Schwellen besteht jedoch eine größere Gefahr, dass Fahrzeuge aufsetzen können – je nach Geschwindigkeit beim Überfahren. Je nach Dimensionierung der Höhe und zu überfahrenden Länge können solche Schwellen zum Erreichen unterschiedlicher Höchstgeschwindigkeiten eingesetzt werden.
Rundstopper – sogenannte „Kölner Teller“ – werden versetzt montiert und lassen sich so individuell zu einem Geschwindigkeitshemmnis zusammenstellen. Die Montage erfolgt durch ein Verkleben mit dem Untergrund.
Ein zentraler Aspekt von baulichen und gestalterischen Maßnahmen für sichere Schulwege liegt darin, bessere Sichtbeziehungen zwischen Schulkindern und anderen Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Es gilt vor allem, in Überquerungsbereichen dafür zu sorgen, dass das Sichtfeld frei ist.
Der häufigste Grund für Sichtbehinderungen ist der ruhende Verkehr. Damit sind nicht nur von Anwohnern abgestellte Fahrzeuge im Schulumfeld gemeint. Ein weiterer Faktor sind die „Elterntaxis“, die häufig unmittelbar vor dem Schulgelände für ein stärkeres Verkehrsaufkommen sorgen – und damit entgegen der Absicht der Eltern für die Kinder ein höheres Unfallrisiko bedeuten.
Um hier für Abhilfe zu sorgen, sind größere bauliche Eingriffe in die Verkehrsinfrastruktur oft nicht notwendig. Ein probates und wirkungsvolles Mittel, um parkende Fahrzeuge aus dem Bereich von Fußgängerquerungen fernzuhalten, sind beispielsweise Poller. Sie haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie sowohl für Pkw-Fahrer als auch für Schulkinder als sichtbare Trennung von Fußwegen und Fahrbahn wahrgenommen werden.
Durch die Möglichkeit, Poller in auffälligen Farben zu gestalten, lässt sich der Effekt der visuellen Trennung noch verstärken. Schulkinder werden somit direkt auf potenziell gefährliche Verkehrsstellen hingewiesen, an denen bei der Querung besondere Vorsicht gefragt ist. Autofahrer wiederum werden noch früher auf die farbigen Poller aufmerksam und agieren dadurch an den mit Absperrpfosten ausgestatteten Querungspunkten entsprechend rücksichtsvoll.
Als Ergänzung zur Straßenbeleuchtung lassen sich Leuchtpoller oder Modelle mit Reflexfolie einsetzen, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten für bessere Sichtverhältnisse an kritischen Stellen sorgen: Zum einen machen sie Überquerungspunkte auf den ersten Blick erkennbar, zum anderen können Kraftfahrzeugfahrer die wartenden Schulkinder früher erkennen.
Für besonders kritische Bereiche ist der Einsatz von Absperrgittern oder Pollern mit Ketten sinnvoll. Sie stellen vor allem für Schulwege von kleinen Schulkindern ein gutes Mittel dar, da in diesem Alter die Fähigkeit zum Beobachten des Straßenverkehrs noch nicht so ausgeprägt ist. Die Absperrungen verhindern, dass Kinder achtlos auf die Fahrbahn laufen können und leiten sie klar entlang des Gehwegs.
Pflanzkübel lassen sich ebenfalls als Absperrung nutzen. Sie sind sowohl zum Verhindern von Parken in gefährlichen Bereichen geeignet als auch als ergänzende Sicherheitsmaßnahme auf Mittelinseln oder an Straßenrändern für eine Trennung des Verkehrs.
Der große Vorteil von Stadtmobiliar wie Poller, Absperrgitter und Pflanzkübel im Vergleich zu umfangreicheren baulichen Maßnahmen liegt im erheblich geringeren Kosten- und Arbeitsaufwand. Verschiedene Befestigungsarten für Poller und Absperrgitter stellen sicher, dass sie an nahezu jedem Einsatzort montiert werden können – ohne größere Eingriffe in die gebaute Umgebung.
Sofern das Stadtmobiliar nicht ortsfest einbetoniert wird, erlauben viele Befestigungsarten bei Bedarf (etwa bei Reparaturen) ein einfaches Entfernen und Wiedereinsetzen. Durch den geringeren baulichen Aufwand sind Bremsschwellen oder Rundstopper eine simplere und güstigere Variante zu den aufwändigeren Aufpflasterungen.
Quellen:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung: 25 800 Kinder im Jahr 2022 im Straßenverkehr verunglückt
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_33_p002.html
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt): Schulwegpläne leicht gemacht. Der Leitfaden (3. Aktualisierte Auflage)
https://www.bast.de/DE/Publikationen/Medien/Schulweg/leitfaden.pdf;jsessionid=508E8377F640F25F4A8C6479B5756857.live11313?__blob=publicationFile&v=7
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.: Planerheft Schulwegsicherung
https://www.verkehrswachthessen.de/files/vwh_ordner/pdf/2017/elterntaxi/3-Schulwegplanung/3.3.pdf
ADAC: Umfrage „Sicherer Schulweg“: Eltern fürchten Verkehrsrowdys
https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/kindersicherheit/schulweg/umfrage-sicherer-schulweg/
ADAC: Elternhaltestellen bringen Entlastung für Schulen
https://www.adac.de/der-adac/regionalclubs/hessen-thueringen/sicherheit-mobilitaet/elternhaltestellen/
Schleswig-Holstein Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus: Straßenbauliche und straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen zur Schulwegsicherung
https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/V/verkehr-sicherheit/Downloads/erlassSchulwegsicherung.pdf?__blob=publicationFile&v=4
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