Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA - 4WP laden. Dieser Dienst schützt Websites vor Bots. Dieser Dienst sammelt und analysiert die Interaktionen eines Benutzers auf der Website und erstellt eine Punktzahl, die auf verdächtiges Benutzerverhalten hinweist.
Mehr InformationenAllgemeine Empfehlungen für sichere Fahrradabstellanlagen sind das eine, die Vielfalt in der Praxis das andere: Das sogenannte „Regelfahrrad“ ist heute nur eines von vielen, verschiedene Nutzertypen greifen auf eine immer größere Auswahl an Fahrradtypen zurück. Dadurch sind auch die Anforderungen an geeignete Fahrradständer und die Gestaltung von Abstellanlagen inzwischen sehr vielfältig.
In seinen Hinweisen für Architekten und Bauherren „… und wo steht Ihr Fahrrad?“ weist die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS) auf ein grundlegendes Problem hin: Viele Wohngebäude verfügten immer noch zu oft über zu wenige Abstellmöglichkeiten für Räder.
Die sonstigen Optionen sind selten attraktiv. Das Abstellen im Keller ist meist umständlich, im Treppenhaus stören geparkte Fahrräder oder blockieren schlimmstenfalls Fluchtwege. Separate Abstellmöglichkeiten sind unter solchen Voraussetzungen die bessere Lösung. Die Auswahl an Fahrradparkern und Anlehnbügeln oder anderen Lösungen sind in diversen Varianten verfügbar – und zwar nicht nur für Wohnbauten. Auch Gastro-Betriebe, Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen oder Unternehmen profitieren von ausreichend dimensionierten, sicheren Parkmöglichkeiten.
Um den Kriterien der DIN 79008 zu erfüllen und eine Empfehlung des ADFC zu erhalten, müssen Fahrradparker unter anderem
Zu den Anforderungen zählt ebenfalls, dass die Fahrradparker es möglich machen, Räder mit verschiedenen Abmessungen und Lenkerformen aufzunehmen.
Um eine angemessene Anlage für das Abstellen von Rädern zu planen und umzusetzen, muss eine Reihe von Aspekten berücksichtigt werden.
Eine ebenfalls wichtige Frage lautet allerdings: Wer nutzt diese Abstellmöglichkeiten? Denn unterschiedliche Nutzer haben jeweils eigene Bedürfnisse an Zugänglichkeit und Handhabung von Fahrradständern. Hinzu kommt, dass sie unterschiedliche Radtypen benutzen. Die Auswahl ist heute sehr groß und vielfältig, das betrifft nicht allein die wachsende Anzahl an Pedelecs und E-Bikes.
Bei der Planung, Gestaltung und Umsetzung von Fahrradabstellanlagen spielen neben den allgemeinen Anforderungen, wie sie etwa der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) in seinen Empfehlungen gibt und wie sie in der DIN 79008 für Stationäre Fahrradparksysteme formuliert werden, weitere Überlegungen zu verschiedenen Nutzern und Fahrradtypen eine zentrale Rolle.
Der Leitfaden für Fahrradabstellanlagen des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen zeigt auf, dass die Bedürfnisse verschiedener Nutzer einen erheblichen Unterschied bei der Planung und Gestaltung machen können.
Daraus ergeben sich wiederum unterschiedliche Anforderungen an die jeweiligen Abstellmöglichkeiten. Das betrifft sowohl die Verständlichkeit als auch die Bedienbarkeit der Anlage. Der Leitfaden des hessischen Ministeriums unterscheidet dabei drei Gruppen von Nutzern.
Bei den drei Nutzergruppen aus dem Ministeriumsleitfaden handelt es sich um:
Darüber hinaus berücksichtigt der Leitfaden Anlagen, die von vielen verschiedenen Nutzergruppen gleichzeitig genutzt werden. Die verschiedenen Eigenschaften und verwendeten Radtypen wirken sich allerdings nicht nur auf die Auswahl geeigneter Fahrradparker aus. Bei den Dimensionierungen und Abständen der einzelnen Abstellmöglichkeiten muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass Menschen mit eingeschränkter Mobilität mehr Platz für das Ein- und Ausparken benötigen.
Die Zahl der E-Bikes und Pedelecs steigt weiter an. Damit wird es zunehmend wichtiger, geeignete Abstellmöglichkeiten für diesen Fahrradtyp zu schaffen. Auf diese besonderen Merkmale sollte geachtet werden:
Sowohl die Empfehlungen des ADFC als auch die Vorgaben der DIN 79008 zielen darauf ab, dass Fahrradständer für Räder mit verschiedenen Abmessungen und Lenkerformen geeignet sind. Die Herausforderung in dieser Hinsicht: Die Vielfalt der Fahrradtypen wächst.
Das gilt auch für die sogenannten Regelfahrräder, also „herkömmliche“ einspurige Fahrräder. Schließlich gilt es selbst hier zu unterscheiden zwischen City- und Trekking-Rädern, Mountainbikes oder Rennrädern. Hinzu kommen Kinder- und Jugendfahrräder und diverse Varianten von E-Bikes bzw. Pedelecs. Daneben werden immer häufiger Sonderfahrräder genutzt wie ein- und mehrspurige Lastenräder, Cargobikes oder Liegeräder.
Es geht also nicht allein um unterschiedliche Gestellgrößen, Reifenbreiten und Lenkertypen. Bei der Gestaltung der Parkmöglichkeiten müssen zudem die deutlich unterschiedlichen Abmessungen berücksichtigt werden – sowohl in der Länge als auch in der Breite.
Fahrradnutzer, Fahrradtypen und die spezifischen Anforderungen an Abstellanlagen | ||
---|---|---|
Fahrradnutzer | genutzte Fahrradtypen | Eigenschaften / Anforderungen |
Kinder (bis 10 Jahre) |
|
Die Kinderräder sind kleiner, u. a. mit einem geringeren Raddurchmesser, kürzeren Radstand und tieferen Rahmen. Eine für Kinder geeignete Abstellanlage sollte außerdem auf eine einfache Handhabung achten. |
Erwachsene (inkl. Jugendliche, Studenten, Azubis etc.) |
|
Für diese Nutzergruppe ergeben sich bestimmte Anforderungen in erster Linie aus den Besonderheiten der verschiedenen Fahrradtypen, etwa durch die größeren Abmessungen von Lastenrädern. |
Mobilitätseingeschränkte Personen
(inkl. Menschen mit Behinderungen, Personen mit Kindern etc.) |
|
Besonderes Augenmerk für diese Nutzergruppe sollte auf einer leichten Bedienbarkeit und Verständlichkeit der Abstellanlage liegen, zum Beispiel ohne die Notwendigkeit, das Rad beim Einparken anheben zu müssen. Wichtig ist außerdem ein fester Stand, der ein Umkippen des Fahrrads beim Abstellen verhindert. |
Gleichzeitige Nutzung |
|
Vor allem schnelles und einfaches Abstellen ist für eine gleichzeitig Nutzung durch verschiedene Gruppen gefordert. Hier hilft ebenfalls eine möglichst einfache Handhabung. |
Quelle: Leitfaden Fahrradabstellanlagen / Nahmobilität Mobiles Hessen 2030 |
Für Lastenräder sind die Anforderungen noch einmal höher als für Pedelecs und E-Bikes. Das liegt zum einen an dem hohen Gewicht, zum anderen an den deutlich größeren Dimensionen. Vor allem in der Länge übertreffen sie „normale“ Fahrräder.
Aus diesem Grund sind Fahrradstellplätze, die ansonsten den Anforderungen für die meisten Räder entsprechen, für Lastenräder nicht ausreichend. Durch eine schräge Ausrichtung der Stellplätze kann die „Überlänge“ ausgeglichen werden. Alternativen sind spezielle Fahrradgaragen, die jedoch ebenfalls einen hohen Platzbedarf haben.
Ähnlich wie bei Pedelecs gilt auch bei Lastenrädern: Abstellmöglichkeiten, die mit Ladevorrichtungen kombiniert sind, bieten zusätzlichen Komfort. Denn die Transporträder sind meist ebenfalls mit einem elektrischen Motor ausgestattet.
Je nachdem, in welchem Kontext eine Abstellanlage errichtet werden soll, kann es deshalb sinnvoll sein, über die Mindestanforderungen der DIN 79008 und der ADFC-Richtlinien hinauszugehen. Diese sehen beispielsweise vor:
Diese Mindestanforderungen berücksichtigen aber noch nicht die größeren Abmessungen von Lastenrädern oder Rädern mit Anhängern. Bislang fehlt eine Norm für solche und andere Sonderräder noch, sie sind dementsprechend in der DIN 79008 nicht berücksichtigt. Auch bei Abstellanlagen, die häufig von Nutzern mit zusätzlicher Ausrüstung wie Satteltaschen für Einkäufe etc. frequentiert werden, ist es zu empfehlen, die Abmessungen großzügiger zu gestalten.
Ein Mountainbike lässt sich in einem geeigneten Fahrradständer so parken, dass die breiten Reifen nicht gequetscht werden. Gleichzeitig sollte die Abstellanlage auch einem Rennrad mit schmalen Reifen ausreichend Halt bieten, etwa durch eine zusätzliche Anlehnmöglichkeit.
Eine Bedarfsanalyse im Vorfeld ist daher eine sinnvolle erste Maßnahme, um Fahrradparker und die dazugehörige Abstellanlage bestmöglich auf die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer und der von ihnen verwendeten Räder abzustimmen.
Quellen:
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen: Leitfaden Fahrradabstellanlagen (Nahmobilität Mobiles Hessen 2030)
https://www.nahmobil-hessen.de/wp-content/uploads/2020/05/200504_Leitfaden_Fahrradabstellanlagen_RZ_web_Einzelseiten.pdf
Land Kärnten: Leitfaden Fahrradparken. Planung und Realisierung von Radabstellanlagen in Kärnten
https://www.klimaaktiv.at/dam/jcr:01a70337-f7ee-4503-9e5c-30ff48bb0051/Leitfaden_Fahrradparken_Web_2015-05-27-1.pdf
Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e. V. (AGFS): Unterwegs mit dem Lastenrad. Vielseitig und umweltfreundlich im Alltag
https://www.agfs-nrw.de/fileadmin/Mediathek/AGFS-Broschueren/Flyer_CargoBike_2023_RZ__ohne_Personlaisierung.pdf
AGFS: … und wo steht Ihr Fahrrad? Hinweise für Architekten und Bauherren zum Abstellen von Fahrrädern
https://www.agfs-nrw.de/fileadmin/Fachthemen/Parken-Abstellen/wo-steht-ihr-fahrrad/Handlungsleitfaden_Fahrradparken_RZ_Web.pdf
ADFC Bayern: Hinweise für die Planung von Fahrrad-Abstellanlagen
https://www.adfc-bayern.de/fileadmin/user_upload/images/01_Menue_links/Service_Dienstleistungen/Abstellanlagen/ADFC_BY_Hinweise_Planung_Abstellanlagen_2018_12_web.pdf
Bilder:
Bild 1: Adobe Stock © guruXOX
Bild 2: Adobe Stock © Sergii Mostovyi
Bild 3: Adobe Stock © Kara
Bild 4: Adobe Stock © Sigtrix
Parc d’Activité Syrdall 48, rue Gabriel Lippmann L-6947 Niederanven FON +352.28 67 65 01 FAX +352.28 67 65 20 shop@abes-online.com
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen