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Beim Wort „Großstadt“ drehen sich die ersten Assoziationen in der Regel nicht um ausgedehnte Grünflächen mit Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen. Doch die gibt es in vielen deutschen Städten tatsächlich. Sogar die großen Metropolen des Landes überzeugen mit ihrem Stadtgrün – und unternehmen viel, um der Natur in Zukunft noch mehr Raum zu lassen.
Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung lebt in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern – davon gibt es mittlerweile 80 Stück. Somit überrascht es keineswegs, dass viele Städte mit Blick auf den verfügbaren Wohn- und Freiraum an die Grenzen ihrer Kapazität stoßen.
Das Problem: Je mehr sich Wohnraum verdichtet, desto mehr geraten Freiräume und Grünflächen in Bedrängnis. Aus Sicht der Wissenschaft ist der positive Effekt von Natur auf unsere Lebensqualität jedoch längst belegt. Nicht zuletzt ist es der Klimawandel, der heute ebenfalls nach nachhaltigen Lösungen in puncto Stadtplanung verlangt.
Dass Großstadt und Natur sich einander nicht ausschließen, beweisen auch viele deutsche Städte. Sie zeigen großes Engagement dabei, zusätzliche Grünflächen im urbanen Raum zu schaffen und zugleich ihren Bestand an Parks, Gärten, Wäldern und Vegetation zu schützen.
Das Stadtleben wirkt für viele attraktiv, doch ohne öffentliche Grünflächen ist selbst die aufregendste Metropole nicht lebenswert. Analysen des Statistischen Bundesamts zeigen jedoch, dass der Anteil der Grünflächen in den meisten deutschen Städten seit nun mehr als zwei Jahrzehnten wächst – zwar nur leicht, aber kontinuierlich.
In den deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern standen der Bevölkerung im Jahr 1996 noch Grünanlagen mit einer Fläche von rund 18 Quadratmetern pro Kopf zur Verfügung. 2018 kamen auf jede Person immerhin 25 Quadratmeter. Dieser Trend dürfte sich dank zahlreicher Begrünungsprojekte auch in Zukunft fortsetzen.
Die Konzepte, die dabei zum Tragen kommen, sind divers – von der Dach- und Fassadenbegrünung über sogenannte Pocket-Parks bis hin zu großen Bepflanzungen in Kübeln oder verschiedener Baumschutzmaßnahmen.
„Die grünste Stadt Deutschlands“ ist ein Titel, den viele Städte für sich beanspruchen – und vielen weiteren dient dieses Prädikat als Ziel der eigenen Stadtplanung. Wo tatsächlich die grünste des Landes liegt, hängt ganz davon ab, welche Kriterien herangezogen werden. Hier lassen sich unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
Häufig spielt etwa der Ausbau eines klimaverträglichen Verkehrsnetzes und einer nachhaltigen Energiewirtschaft dabei ebenso eine Rolle wie das Stadtgrün selbst. Allein an der öffentlichen Grünfläche gemessen, sind jedoch folgende (der 50 bevölkerungsreichsten) Großstädte Deutschlands am grünsten:
Unabhängig davon, wie grün ein Ort ist, gewinnt die klimafreundliche Stadtgestaltung immer mehr an Bedeutung. Eines der großen Ziele: Mehr Vegetation in den urbanen Raum zu integrieren. Doch in vielen Städten, vor allem in den dichtbebauten Innenstädten ist der dazu verfügbare Raum stark begrenzt.
Einerseits sind deshalb neue Lösungen und Begrünungskonzepte gefragt – gleichzeitig gilt es, bestehendes Stadtgrün zu schützen und zu pflegen. Einfache Wege, im urbanen Raum für mehr Grünflächen zu sorgen, sind beispielsweise:
München zählt nicht nur zu den grünsten Städten Deutschlands, sondern auch zu den grünsten Metropolen der Welt. Die bekannteste Parkanlage der Stadt ist der Englische Garten, der eine beachtliche Größe von rund 365 Hektar aufweist. Durch seine Lage direkt an der Isar zieht er sich von Nordosten her als grünes Band weit ins Zentrum hinein.
Dabei wird in München im Rahmen einer Großoffensive umfassend aufgeforstet. Das ambitionierte Ziel lautet, in den kommenden Jahren jeweils 100.000 neue Bäume zu pflanzen – in der Stadt wie auch im Großraum. Allein innerhalb der Stadtgrenzen sollen mindestens 10.000 m2 begrünt werden.
Den Grund dazu liefert der Klimawandel. Denn München soll grüner werden, zugleich aber die durch die Klimaerwärmung gefährdeten Arten wie die Fichte durch besser gerüstete Varianten ersetzt werden, darunter Linden, Eichen und nicht heimische, aber etablierte Bäume.
Beim Pflanzen von Bäumen im urbanen Umfeld muss auf zahlreiche Einflussfaktoren geachtet werden. Einerseits unterscheiden sich die Bedingungen dort sehr stark von jenen, die Bäume in der freien Natur vorfinden. So ist es in der Stadt beispielsweise wärmer, und die Böden sind zu großen Teilen versiegelt. Zudem besteht für die Bäume eine größere Gefahr, durch Unfälle beschädigt zu werden. Je nach Standort sind daher Maßnahmen zu treffen, die den Baum schützen und auch in städtischer Umgebung nachhaltig wachsen und gedeihen lassen.
Versiegelte Böden stellen in vielerlei Hinsicht ein Problem für Stadtgrün dar. Einerseits bedeuten sie Stress für Bäume, andererseits schränken sie bei der Suche nach neuen Standorten für Pflanzen ein.
Um diese Probleme zu umgehen, bietet sich der Einsatz von Pflanzkübeln an. Damit ist selbst in dichtbebauten Innenstädten die Bepflanzung mit kleinen Bäumen, Sträuchern und Blumen möglich.
Straßen und Pflaster müssen dafür nicht aufgerissen werden. Zudem lassen sich die Kübel bei Bedarf einfach neu positionieren.
Der Straßenverkehr stellt für Stadtbäume eine ständige Gefahr dar. Besonders häufig werden die Stämme oder sogar der gesamte Baum durch einparkende Fahrzeuge beschädigt.
Die einfachste Lösung, Schäden dieser Art zu vermeiden, besteht darin, spezielle Baumschutzbügel zu installieren. Je nach Bügelform, schützen diese den Baum von einer bis allen Seiten vor Gefahren.
Zudem können Baumschutzbügel zugleich als Anlehnbügel für Fahrräder genutzt werden.
Stuttgart zählt zwar nicht zu den Metropolen mit den ausgedehntesten Parks, Wäldern und Gärten, ist jedoch an bestimmten Orten besonders grün – und zwar auf den Dächern der Stadt. Dank verschiedener Förderprogramme und einer Gründach-Verordnung für (manche) Neubauten ist Stuttgart heute bundesweiter Spitzenreiter bei der Dachbegrünung.
Rund 2,5 Millionen Quadratmeter Dachfläche waren in Stuttgart 2020 begrünt. Dieser Wert wird deutschlandweit in absoluten Zahlen nur von den beiden sehr viel größeren Städten München (3,1 Mio. m2) und Berlin (2,9 Mio. m2) geschlagen. Pro Kopf gerechnet, ist die Dachlandschaft Stuttgarts jedoch deutlich grüner: Auf jede Person kommen hier 4,1 m2 Dachgrün – in München sind es 2,1 m2 und in Berlin nur noch 0,8 Quadratmeter.
Immer häufiger werden begrünte Dächer dazu genutzt, Erholungsraum für Menschen zu schaffen. Denn die neu gewonnen Grünflächen eignen sich darüber hinaus oft hervorragend für Park- und Gartenanlagen.
Gemeinschaftsgartenanlagen bieten nicht nur Gelegenheit, sich im Grünen zu entspannen, sondern genauso, um Gemüse, Kräuter und andere Nutzpflanzen anzubauen. Die Voraussetzungen: Die Möglichkeit zum Anlegen von Beeten, Zugang zu Wasser und idealerweise Sitzgelegenheiten sowie einige für Abkühlung sorgende Schattenspender – als solche können auch Dachbäume dienen.
Leipzig findet sich unter den Top Zehn der grünsten Städte, sucht darüber hinaus jedoch nach neuen Wegen, um dies auch für die Zukunft zu gewährleisten. Immer öfter wird dabei ein sogenannter Pocket-Park in Betracht gezogen. Eine solche Grünfläche wurde beispielsweise an der Messe Leipzig geschaffen. Weitere sollen am Hauptbahnhof und in der Shakespearestraße folgen.
Bei den Pocket-Parks – also „Westentaschen-Parks“ – handelt es sich um Parks im Miniaturformat, die häufig auf den freigewordenen Flächen abgerissener Gebäude errichtet werden. Pocket-Parks ersetzen weitläufige Grünflächen zwar nicht, bieten aber dennoch viele Vorteile:
Für Familien mit Kindern sind Spielplätze von großem Wert, besonders dann, wenn diese nahe an der Wohnung liegen und schnell erreicht werden können.
Häufig genügt bereits ein kleiner Spielplatz, um Kindern und Eltern eine erholsame Auszeit an der frischen Luft zu ermöglichen und einen Treffpunkt für die Nachbarschaft zu schaffen.
Um aus einem Pocket-Park eine kleine Ruhe-Oase zu machen, braucht es nicht viel. Wichtig ist, den Park so zu gestalten, dass er zum Verweilen einlädt.
Entscheidend darüber, ob die Anlage besucht und angenommen wird, ist daher neben der Begrünung das Mobiliar. Parkbänke und Tische leisten hier einen wichtigen Beitrag und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten – auch bei eingeschränktem Platzangebot.
Auch Stadtbewohner grillen gerne. Leider fehlt es ihnen dort aber oftmals am eigenen Garten oder der nötigen Ausrüstung für das Vergnügen.
Ein öffentlicher Grillplatz inklusive Parkgrill bietet allen Bürgern die Gelegenheit, mit Nachbarn, Freunden oder Familie ein Barbecue zu veranstalten. Zudem entfällt der Müll, der sonst durch Einweggrills entsteht.
Quellen:
Holidu GmbH, April 2019: 10 deutsche Großstädte mit der meisten Grünfläche pro Einwohner
https://www.holidu.de/magazine/10-grosstaedte-deutschlands-mit-der-meisten-gruenflaeche
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Ministerpräsident Dr. Söder und Forstministerin Kaniber pflanzen Klimawald der Zukunft
https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2019/230573/index.php
Bundesverband GebäudeGrün e.V.: BuGG-Gründach-Bundesliga Variante 2: sortiert nach begrünter Dachfläche pro Einwohner („Gründach-Index“).
https://www.gebaeudegruen.info/fileadmin/website/gruen/Dachbegruenung/WirkungVorteileFakten/Foerderung/2020/BuGG-Gruendach-Bundesliga_2_nach_Gruendach-Index.pdf
Landeshauptstadt Stuttgart: Richtlinie für das kommunale Grünprogramm der Landeshauptstadt Stuttgart zur Förderung der Hof‐, Dach‐ und Fassadenbegrünung
https://www.stuttgart.de/rathaus/verwaltung/stadtrecht/3/3-9-richtlinie-fuer-das-kommunale-gruenprogramm-der-landeshauptstadt-stuttgart-zur-foerderung-der-hof-dach-und-fassadenbegruenung.php
Die Umweltberatung: Vorteile begrünter Dächer
https://www.umweltberatung.at/dachbegruenung-vorteile-fuer-mensch-und-umwelt
Harald Czycholl, Die Welt: Grüne Oasen über der Stadt
https://www.welt.de/welt_print/wirtschaft/article8186725/Gruene-Oasen-ueber-der-Stadt.html
Statistisches Bundesamt (Destatis): Zahl der Woche – 25 Quadratmeter Grünfläche stehen pro Bewohnerinnen und Bewohnern deutscher Metropolen im Schnitt zur Verfügung.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2020/PD20_37_p002.html
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